Eins direkt vorweg: Die Deutsche Meisterschaft war ein Fest für die Sportler in einem absolut würdigen Rahmen. Die Organisatoren haben ein großes Turnier mit vielen Highlights zelebriert. In der Dr. Hans-Liebherr Sporthalle brannte an diesem Wochenende – sprichwörtlich – die Luft. Großartige Kämpfe, Wettkampf-Atmosphäre vom Feinsten und eine vorbildliche Siegerehrung. Hier gab es nämlich nicht nur die Medaillen um den Hals gehangen, sondern in einem extra dafür vorbereiten Bereich samt Siegertreppchen und einer schönen Hintergrundbanner hat man für die Sportler einen unvergesslichen Moment inklusive Erinnerungsfotos geschaffen.
Wie schon eine Woche zuvor in Nürnberg bei den Bavaria Open, hat man das Konzept, die Sportler ohne lange Kampfpausen im Wettkampfrhythmus zu halten, sogar noch verfeinert. Der Ablauf – so schien es – war bis auf die Sekunde genau organisiert. Auch hier, ein Riesenkompliment. Genau das ist es, was die Sportler wollen. Eine fokussierte und intensive Wettkampfphase.
Normalerweise erwartet man ein solches Sportfest nicht in der ländlichen Idyelle. Ochsenhausen hat rund 9.000 Einwohner, im Mittelpunkt der Region stehen eher die weltlichen und sakralen Bauwerke der Oberschwäbischen Barockstraße. Vielleicht war genau das der Grund, warum sich ein Unternehmen wie Liebherr genau dort gegründet hat. Zumindest durfte man sich in der Region an diesem Wochenende damit brüsten, Ausrichter einer deutschen Meisterschaft zu sein. Ein Prädikat was verpflichtet.
Insgesamt hat einfach alles gepasst. Vorbildlich auch die Corona – und Hygienebedingungen. Wie bereits in Nürnberg wurde das Catering großzügig aufgeteilt. Auch in Ochsenhausen war der Wettergott ein Taekwondo-Fan und die Sonne strahlte im Außenbereich den Besuchern freundlich und gut gelaunt ins Gesicht. Angeboten wurde nicht nur Kuchen, es gab auf einen Holzgrill frische zubereitete Speisen und reichlich Sitzgelegenheiten.
Um die Sportler etwas zu verteilen, hat man in der direkten Nähe eine gesonderte Aufwärmhalle bereitgehalten – für die Sportler ein perfekter Ort sich aufzuwärmen, aber auch immer mit einem Auge das Geschehen in der Wettkampfhalle zu begleiten. In der Aufwärmhalle gab es einen großen Monitor mit den aktuellen Kampfnummern, parallel aber auch einen Livestream, um sich das Wettkampfgeschehen der Teamkollegen oder Mitbewerber in Ruhe anzuschauen.
Fazit: Wieder mal ein großes Sportfest für alle Kampfsportler. Es ist schön, dass es endlich wieder los geht, aber vor allem, dass man sich Gedanken gemacht hat, wie man den Ablauf für die Sportler die Wettkampfphase optimieren kann. Übrigens, bereits 2019 wurde beim Euregio-Cup ein ähnlicher Ablauf erfolgreich durchgeführt. Wir sind sehr gespannt, ob dieses Konzept sich durchsetzen kann und in Zukunft weitere Abnehmer findet. Die Feedbacks waren durchweg positiv. Einige Sportler berichteten, dass der Wettkampf mit diesem Konzept ein ganz anderes Erlebnis für sie ist. Ein gemeinsamer Austausch, auch über viele anderen Themen, ist sicherlich längst überfällig und würde dem Sport guttun. Vielleicht lässt sich endlich mal ein gemeinsames Portal für einen konstruktiven Austausch finden. Auch den Taekwondo-Sport würde eine Digitalisierung sicherlich weiterbringen. Ganz im Sinne von: Unity needs cooperation – cooperation needs communication – communication needs an open mind! Taekwondo-Aktuell 12/2021