Vom 13. bis zum 14. August feierte einer der größten Sportvereine in Wuppertal im Rahmen eines Sport- und Sommerfests sein 150-jähriges Vereinsjubiläum. Eine Veranstaltung mit zahlreichen Highlights und Höhepunkten. Auch für mich ein großer Moment: Nicht nur dass ich neben Wuppertaler Prominenz – unter anderem Carsten Pröpper (ehemaliger Bundesligaspieler), Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und zahlreichen anderen lokalen bekannten Gesichtern – bei dem Jubiläumspiel selbst auflaufen durfte, auch verbindet mich mit dem Verein selbst eine aktive Zeit mit dem Verein.
Zugegeben, das ist schon Jahrzehnte her, ich war gerade 15 geworden und wurde in Person von Ralf Maes für die damalige B-Jugend angeworben. Für mich bis heute eine unvergessliche Saison. Zu dieser Zeit spielte die erste Mannschaft vom ASV in der damaligen Oberliga Nordrhein (zu der Zeit sowas wie die heutige 3. Liga) und war sogar auf dem Weg, erste Kraft in Wuppertal zu werden. Die meisten Jugendmannschaften spielten in der Niederrheinliga und es war schon etwas Besonderes, dort in einer der „ersten“ Jugendmannschaften zu spielen. Obwohl die Saison irgendwie chaotisch angefangen hat, erinnere ich mich noch heute mit viel Stolz auf meine aktive Zeit beim ASV Wuppertal zurück. Am Ende wurden wir in der Meisterschaft und auf nationalen sowie internationalen Turnieren immer „nur“ Zweiter! Zu der Zeit einfach nicht genug für die damaligen Ansprüche und so kam es, wie es kommen musste. Obwohl ich ALLE Spiele durchgespielt habe, kam zu Beginn der neuen Saison mein Nachfolger und ich ging wieder zu meinem „Heimatverein“. Tief verbunden bin ich aber dem ASV geblieben, nie wieder habe ich auch nur im Ansatz ähnlich gut organisierte Strukturen erlebt. Bestimmt ein Grund, warum ich bis heute noch meinem damaligen Förderer so verbunden bin: Ralf Maes!
Sicher wird heute auch noch beim ASV Wuppertal Fußball gespielt, aber federführend sind mittlerweile längst andere Abteilungen im Verein. Auch heute noch gibt es Sportarten, die bundesweit um Meisterschaftspunkte kämpfen. Ein Riesenkompliment zum Beispiel an die Handball-, Tischtennis- und Tanzabteilung. Die „Tänzer“ vom ASV kennt man längst nicht mehr nur in Deutschland, 2013 gewann die Tanzformation die Weltmeisterschaft in der Small Group und in der Formation im Ballett. Trademark Wuppertal!
ASV Wuppertal – Boxen – Projekt 2.0
Aber auch die Boxabteilung kennt man längst im internationalen Zirkus. Hier darf man sogar sehr gespannt sein, wo die Reise noch hinführen wird. Die aktuelle Konstellation Günther/Vogel könnte besser gar nicht sein. Mit Kevin Günther hat der Verein einen Trainer, der seine Trainerlizenz mit Auszeichnung und Bestnoten abgeschlossen hat und der mit seiner A-Lizenz längst auch internationale Topathleten trainiert. Mit Andre Vogel hat man einen wahren Organisationsmeister für zukünftige Projekte gefunden. Die Veranstaltung zum Vereinsjubiläum ist ein kleiner Nachweis vom unermüdlichen Engagement, auf Vogel ist Verlass!
Martin Houben trainiert in Wuppertal
Kevin Günther ist kein Unbekannter im deutschen Boxzirkus. Bei ihm gaben sich schon zahlreiche ambitionierte Boxer die Klinge in die Hand. Vincenzo Gualtieri – aktuell Sechster der IBF-Weltrangliste – trainierte er. Zurzeit ist es Martin Houben, der sich für seinen Kampf in der historischen Stadthalle beim ASV vorbereiten lässt. Auch Houben gehört zu den Sportlern, die längst noch nicht am Ende ihrer Pläne angekommen sind. Dass Günther aber nicht nur im Leistungssport zu Hause ist, konnte man spätestens bei der Jubiläumsveranstaltung am Gelben Sprung sehen. In seiner unverkennbar coolen, sympathischen und zu jederzeit sehr respektvollen Art betreute er auch den ältesten aktiven Boxer im Rahmen eines Showprogramms souverän durch das Trainingsprogramm.
Harald Winkels – 81 Jahre – zeigte sich in bester Form und zog das komplette Programm durch. Aber auch für die spontan eingeladenen Zuschauerinnen und Zuschauer, die zum Mitmachen aufgefordert wurden, hatte er jederzeit das richtige Fingerspitzengefühl. Selbst Präsidentin Renate Reinartz konnte er mit seiner lockeren Art motivieren, beim Showtraining mitzumachen. Insgesamt ein sehr sympathischer Eindruck.
Lieber ASV, ich selbst hatte nur ein kurzes Gastspiel bei euch, muss aber gestehen, irgendwie bin ich ein Fan von euch geworden! Das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen hat gezeigt, warum. Ihr seid ein Verein zum Anfassen. Erlaubt mir deswegen einen kleinen Hinweis. Ich finde es unendlich schade, dass fast jede Abteilung eine eigene Website bzw. Social-Media-Präsenz hat. Präsentiert euch als ein Verein! Ihr habt so viel zu bieten und Erfolg, sammelt das auf einer Art „Landingpage“ und gebt euren Abteilungen dort reichlich Platz, um sich zu präsentieren. Ihr habt so viel Potenzial – auch für die nächsten 150 Jahre wünsche ich euch nur das Beste!