Am 20. Mai 2023 zelebrierten eingefleischte Taekwondo-Fans ein großes Sportfest im niedersächsischen Georgsmarienhütte nahe Osnabrück. Die geografische Lage ist wohl auch mitverantwortlich für den Namen des Turniers. Die Cherusker waren ein tapferer Stammesverband, der den römischen Legionen im Teutoburger Wald ihre erste und eine der vernichtendsten Niederlagen zuführte. Ein historischer Name also für ein Taekwondo-Turnier.
Bereits der Empfang war überschwänglich, gut gelaunt und zuvorkommend wurde allen Gästen ein Parkplatz zugewiesen. Ein Service, der so in der Form nicht selbstverständlich ist. Aber auch das Catering und die Deko in der Halle ließen sofort erkennen, dass man sich hier auf die Veranstaltung freut.
Die Premiere hat auch internationale Vereine angezogen. Sportlerinnen und Sportler aus den Niederlanden, Serbien und Schweden füllten die Poolliste. Zudem ergänzten Vereine aus sechs Landesverbänden das Teilnehmerfeld, darunter auch ein Team aus Groningen, Niederlande – Taekwondoschool Henk Meijer. Im September 1985 nahm Henk Meijer an den WTF-Weltmeisterschaften in Seoul, Südkorea, teil und konnte als erster Nichtkoreaner in Korea den Weltmeistertitel gewinnen.
Ein würdiger Rahmen also auch für besondere Auszeichnungen. Für den Privatdozenten Dr. Bernd Lohmann vom BSC Hamlen eine unvergessliche Bühne. Der DTU-Vizepräsident/Technik Tobias Rainer überreichte ihm unter Applaus der Sportlerinnen und Sportler sowie Zuschauerinnen und Zuschauer die Urkunde für den 6. Dan.
Aber auch auf den Matten ging es emotional zur Sache. Die Organisation und Durchführung waren mehr als nur wertschätzend für den Sport im Allgemeinen, aber vor allem für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Schöne Pokale für die Siegerinnen und Sieger, hochwertige Medaillen für die Platzierten. Besonders erwähnenswert sind auch die Eintrittspreise. Wir wissen alle, wer auf den Tribünen Platz nimmt, neben dem Startgeld werden hier die Familien der Sportlerinnen und Sportler auch schon mal ein weiteres Mal zur Kasse gebeten. Hier hat man sich aber Gedanken gemacht, Kinder hatten kostenlosen Zugang, die Eintrittspreise für die Erwachsenen und das Catering waren vergleichsweise günstig. Eine Geste mit Vorbildcharakter. So bekommt man eventuell auch den fehlenden Nachwuchs wieder auf die Matte. Übrigens: In den belebteren Sportarten wie Fußball, Handball etc. ist es längst üblich. Schulen werden als Kooperationspartner angesprochen und die Schülerinnen und Schüler werden zu bestimmten Events eingeladen. Selbst Feriensportkurse werden längst zur Talentsichtung von diversen Vereinen organisiert und von vielen Städten und Gemeinden unterstützt.
Fazit: Die Premiere macht Lust auf mehr! Kompliment an die Veranstalterinnen und Veranstalter, an die Organisatorinnen und Organisatoren und an alle Helferinnen und Helfer. Hier gab es nur freundliche Gespräche. Während der Wettkämpfe brannte teilweise die Luft in der Michaelissporthalle. Die Cherusker Open werden den Turnierkalender hoffentlich lange mit Leben füllen.
