Im Gespräch mit Jannis Dakos – Teil 1 zum Thema „Vollkontakt kontaktlos – und die Folgen …“

Foto: MEDIABEL | Stefan Gottschalk

Kontaktloses Training und Verbot von Präsenzveranstaltungen – der Taekwondo-Vollkontaktbereich wurde durch diese Einschränkungen hart getroffen. Wie geht die Szene damit um? Wir haben uns umgehört. Im Gespräch mit Jannis Dakos – Vizepräsiden Leistungssport TUNRW & Sportwissenschaftler

Wie wirkt sich die lange Wettkampfpause auf die Leistungssportler aus?
Die Auswirkungen der Wettkampfpause sind natürlich von der individuellen Situation der Sportler und von der Form der Trainingsgestaltung während dieser Zeit abhängig. Sportphysiologisch betrachtet, sind viele Faktoren zu berücksichtigen, dadurch lassen sich nur wenige allgemeingültige Aussagen treffen. Was so ziemlich sicher bei allen nachgelassen haben dürfte, ist die mentale und auch physische Wettkampfhärte, bedingt durch den kontaktfreien Sport und die Wettkampf-Abstinenz. Wichtig ist aktuell für alle Athleten, während der Coronazeit weiterhin Grundlagentraining zu betreiben, adäquates Krafttraining zu absolvieren und sich von den spezifischen Trainingsinhalten nicht zu sehr zu distanzieren. Da seit einigen Wochen auch der Kontaktsport wieder erlaubt ist, wird die Sache jetzt leichter.

Welche Probleme gibt es konkret – und gibt es auch Pluspunkte (Verletzungen auskurieren etc.)?
Ich sehe da wenige Probleme für Sportler, eigentlich mehr Chancen. Die Fitness lässt sich durch das richtige Aufbautraining schnell wieder herstellen. Sportler die sich zum Beispiel für die Wettkämpfe immer um eine Klasse runtergehungert haben, hatten gezwungenermaßen die Chance zu reflektieren, was es bedeutet das normale Gewicht zu erreichen und neu zu bedenken, was das Beste für ihren Körper ist. Auch Verletzungen und chronische Prellungen dürften durch die Pause auskuriert worden sein. Darüber hinaus merkt man, dass die Wettkampfpause vielen Sportlern aber auch Trainern mental gutgetan hat. Es ist natürlich zu hoffen, dass die Pause jetzt nicht der Dauerzustand wird. Denn dann sehe ich wirklich Probleme in Bezug auf die Motivation und die Planungssicherheit der Aktiven.

Wie haltet Ihr die Motivation Eurer Sportler hoch?
Wir haben in der TUNRW einige Trainingslager in den Sommerferien gelegt und verfolgen hierbei verschiedene Ansätze.  Vom 17. bis 19. Juli haben wir unser erstes Trainingslager in der Sportschule Hennef unter der Leitung von Aziz Acharki und Dimi Lautenschläger.  Insgesamt haben wir Athleten aus 6 Nationen vor Ort, unter anderem das belgische Olympiateam, dänische Nationalsportler und Athleten aus Frankreich, Holland, Norwegen und natürlich Deutschland. Hier legen wir den Fokus auf Sparring, um den Trainingsstand unserer Sportler zu testen und die Motivation hochzuhalten.  Das zweite Trainingslager findet in Gummersbach Anfang August statt, unter der Leitung von Carlos Esteves. Dieses Camp ist ein reines Konditionslager mit Berg- und Treppenläufen, Sprints und Krafteinheiten.  Das ist für Sportler gedacht, die sich an ihre Belastungsgrenzen herantesten und einiges für ihre Fitness tun wollen.  Das dritte Trainingslager findet wie auch in den letzten vier Jahren Ende August in Griechenland in den Bergen statt. Es ist ein Höhentrainingslager mit Sparring-Schwerpunkt. Mehrere Grand-Prix Sportler nehmen daran teil und absolvieren Technik-Taktiktraining und Wettkampf. Die Trainer vor Ort sind der Nationaltrainer Griechenlands Theodoris Zinelis, die Nationaltrainer Belgiens Leonardo Gambluch und Jelle Vicca, der Iraner Jalal Khodami, Jae Soo Lee aus Korea und meine Wenigkeit.

Nach den Sommerferien soll es nach und nach die ersten Turniere geben. Wie plant Ihr den Wiedereinstieg?
Wann es die ersten Turniere wieder gibt weiß keiner wirklich. Wir beobachten die Situation wie alle anderen auch und bleiben optimistisch. Wie bereits erwähnt, ist es wichtig die Motivation der Sportler aufrechtzuerhalten und in Form zu bleiben, ohne Leistungsspitzen anzustreben. Wenn es konkrete Termine gibt, werden wir Vorbereitungsmaßnahmen im Verband einleiten.

Was denkt Du: Wird sich die Leistungssportszene durch Corona langfristig ändern?
Das hängt mit Sicherheit von der Dauer des aktuellen Zustandes ab. Wenn theoretisch nach den Ferien alles vorbei sein sollte, wird die Phase auch schnell vergessen sein, ohne große Änderungen in unserem Alltag. Wenn sich das Ganze aber noch zeitlich ziehen sollte, werden wir neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen entwickeln, die sich nicht mehr so leicht ablegen lassen. In beiden Fällen denke ich, dass wir mit Sicherheit in Zukunft mehr Desinfektionsspender in Sporthallen und bei Sportveranstaltungen für Aktive und Zuschauer sehen werden. Schaden kann es nicht. Taekwondo-Aktuell 08/2020

Stefan Gottschalk - Fair leasen! #fairleasen

Als Finanzierungs- und Leasingspezialist sind Weiterentwicklungen für mich immer eine interessante Sache. Stillstand bedeutet Rückschritt. Nach diesem Motto lebe ich und habe mit dieser Maxime bereits einiges in meinem Leben erreicht. Technischer Fortschritt, die wirtschaftliche Entwicklung und der schnelle Motorsport stehen im Mittelpunkt meiner Interessen. Aus Begeisterung für Neues aus Wirtschaft, Technik und Maschinen! #fairleasen #mediabel

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