Gerade durften sich wieder viele Kinder freuen. Endlich war es so weit! Sie wurden eingeschult und freuen sich auf einen neuen Lebensabschnitt. Die i-Dötzchen gehen motiviert und mit besten Absichten in die Schule.
Endlich können sie Lesen und Schreiben lernen. Eigentlich möchte ich den Eltern ihre Euphorie nicht nehmen, aber was ist, wenn nicht? Keine Angst – so viel möchte ich schon mal vorwegnehmen – JEDEM Kind kann geholfen werden. In der Hasenschule nimmt man sich Zeit und Geduld und am Ende hat es dort auch tatsächlich bisher jeder geschafft.
In einer Zeit, wo als erstes die Betreuung und öffentliche Nachhilfeangebote ersatzlos in Quarantäne geschickt werden, verzweifeln viele Eltern zu Hause mit ihren Kindern. Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe will gelernt sein und in der „Not-Betreuung“ wurde das nicht mehr angeboten. Wenn man bedenkt, dass die Kinder, die seit diesem Schuljahr in die 3. Klasse gewechselt sind, gerade einmal geschätzte sechs Monate am Präsenzunterricht teilgenommen haben, weiß man welche Sorgen so manchen Eltern schlaflose Nächte bereiten können. Selbstverständlich gab es ersatzweise Online-Unterricht. Aber auch nur sporadisch, je nach Möglichkeit zwei, drei Mal für eine Stunde in der Woche. Für alle Eltern, die diese Zeit begleiten mussten, eine große Herausforderung.
Die Lehrer halten sich in der Regel an den Lehrplan und empfehlen den Eltern bei Bedarf gerne mal private Nachhilfe bzw. unterstellen den Kindern eine Lernschwäche. Gerade die schwächsten Kinder fallen schnell aus dem Muster und es ist nachvollziehbar, wenn sie dann nicht mehr so gerne zum Unterricht kommen.
Die Rabanus-Methode
Für Katrin Rabanus sind diese Ängste aber überhaupt nicht nötig. Sie hat sich vor Jahren der Herausforderung angenommen und ein Konzept entwickelt, wie jedes Kind Lesen und Schreiben lernen kann. Und das fast spielend!
Dabei wird die bewährte Rabanus-Methode eingesetzt, die selbst bei Kindern mit massiven Lernschwierigkeiten oder Legasthenie greift. Die Methode ordnet jedem Buchstaben ein Fingerzeichen zu. Die Fingerzeichen werden als einfache Geste vor dem Gesicht gebildet, gleichzeitig wird der zugehörige Laut gesprochen. Unverständlich ist die Tatsache, dass Eltern fast immer nur auf Empfehlung anderer Eltern zur Hasenschule finden, dabei wäre eine Kooperation mit Schulen gerade für die damit nicht erreichten Eltern besonders wünschenswert!
Die Kinder
Für Jonathan gibt es übrigens überhaupt keine Zweifel: „In der Hasenschule hat bisher jeder Lesen und Schreiben gelernt. Dort nimmt man sich die nötige Zeit und die Kinder haben noch einen Riesenspaß dabei.“
Wer einmal eine Veranstaltung der Hasenschule besucht hat, merkt sofort, dass die Kinder sich mit der Schule identifizieren. Ein zusätzliches Angebot wird nach dem Lernen noch gerne angenommen. Die Kinder singen zusammen und bilden einen Kinderchor. „Leider müssen wir aber ein klein wenig sortieren und können nur noch wenige Kinder rekrutieren. Das Interesse ist groß, auch müssen die Kinder und Eltern zum vorhandenen Team passen. Dabei steht auch nicht die Qualität des gesungenen Tons im Vordergrund, viel mehr der gemeinsame Spaßfaktor“, informiert Jonathan Rabanus. Verständlich, denn die Aktivitäten und Auftritte finden längst nicht alle nur regional statt. Eltern sollten ihre Kinder schon unterstützen und bei Ausflügen begleiten wollen. Was aber am Ende allen Kindern bleibt, ist das unersetzbare Glücksgefühl, wenn sie merken, dass sie doch Lesen und Schreiben können. Und das geht schneller als man denkt. Man muss einfach nur wissen. wie!